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Herzgesundheit im Winter

Tipps und Tricks für die Wintersaison

Sinkt die Temperatur in der Umgebung ab, hat das einen großen Einfluss auf das Herz- und Kreislaufsystem. Durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße. Aufgrund dessen erhöht sich der Gefäßwiderstand und das Herz benötigt mehr Kraft, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Besonders Herzpatient*innen sind in dieser Jahreszeit besonders gefährdet. Statistiken zeigen, dass sich das Risiko für einen Herzinfarkt und für Schlaganfälle im Winter deutlich erhöht. Mittlerweile konnten einige Studien beweisen, dass es in der kalten Jahreszeit zu einem erhöhten Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen kommt bzw. sich bereits vorhandene verschlechtern können. Weiteres wurde untersucht, dass Kälte für das Herz- und Kreislaufsystem besonders belastend ist. Bereits bei 10°C Umgebungstemperatur gibt es maßgebliche Auswirkungen auf das Herz.

Was können Sie tun?

Überbelastung vermeiden

Meiden Sie große Anstrengungen, wie z. B. Schneeschaufeln, insbesondere direkt nach dem Aufstehen. Stattdessen sollten Sie auf gemütliche Spaziergänge, Walkingrunden und leichte Winterwanderungen ausweichen. Dabei ist es wichtig, ab Temperaturen von 10 °C nicht nur den Körper mit warmer Kleidung vor Kälte zu schützen, sondern auch das Gesicht, z.B. durch einen Schal und Mütze. Es empfiehlt sich ebenfalls die Wohnräume in der Winterzeit auf 21-24°C zu heizen, um das Komplikationsrisiko von Herzpatient*innen zu senken.

Beschwerden ärztlich abklären lassen

Atemnot, Brennen oder Druck auf der Brust sind ernstzunehmende Warnzeichen, selbst wenn sie wieder verschwinden. Treten diese Symptome auf, empfiehlt es sich, sie ärztlich abklären zu lassen. Das gilt nicht nur für Herzpatient*innen, sondern auch für alle anderen Personen. In den Wintermonaten kann es zu höheren Blutdruckwerten kommen, weshalb es öfter vorkommt, dass Medikamente, insbesondere Blutdruckmedikamente, ärztlich angepasst werden müssen. Infekte gilt es ebenfalls ernst zu nehmen, insbesondere bei starkem Husten mit Atembeschwerden, Fieber und Schnupfen.

Auf Ernährung achten

Auch wenn der Festtagsbraten köstlich durftet und die Weihnachtskeckse gut schmecken, muss auch im Winter auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet werden. Auch Alkohol soll nur in Maßen zu sich genommen werden. Außerdem empfiehlt es sich, einen strengeren Blick auf den Salzkonsum zu haben, da Salz den Blutdruck ebenfalls erhöhen kann.

 

Kommen Sie mit diesen Tipps gut durch den Winter.

Grundsätzlich bleibt es sinnvoll, sich bei Fragen oder Unsicherheiten an Ihre betreuende Ärztin / Ihren betreuenden Arzt oder an Ihre Pflegeexpertin zu wenden.

 

Quellen:

Barnett AG, de Looper M, Fraser JF. The seasonality in heart failure deaths and total cardiovascular deaths. Aust N Z J Public Health. 2008 Oct;32(5):408-13. doi: 10.1111/j.1753-6405.2008.00270.x. PMID: 18959541.

Experte des Universitäts-Herzzentrums Freiburg (2017). Frostige Zeiten fürs Herz. Web: https://www.uniklinik-freiburg.de/presse/publikationen/im-fokus/kardiologie-frostige-zeiten-fuers-herz.html. Abgerufen am 10.12.2023.

Fisher, J.T., Ciuha, U., Ioannou, L.G. et al. Cardiovascular responses to orthostasis during a simulated 3-day heatwave. Sci Rep 12, 19998 (2022). https://doi.org/10.1038/s41598-022-24216-3

Mugele, H., Marume, K., Amin, S. B., Possnig, C., Kühn, L. C., Riehl, L., Pieper, R., Schabbehard, E.-L., Oliver, S. J., Gagnon, D., & Lawley, J. S. (2022). Control of blood pressure in the cold: differentiation of skin and skeletal muscle vascular resistance. Experimental Physiology, 00, 1– 12. https://doi.org/10.1113/EP090563

Sun Z. Cardiovascular responses to cold exposure. Front Biosci (Elite Ed). 2010 Jan 1;2(2):495-503. doi: 10.2741/e108. PMID: 20036896; PMCID: PMC2826836.

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