Hodenkrebs betrifft vor allem junge Männer zwischen 20 und 44 Jahren und ist in dieser Altersgruppe die häufigste bösartige Erkrankung. Doch die gute Nachricht: Früh erkannt sind die Heilungschancen vielversprechend.
Was ist Hodenkrebs?
Hodenkrebs entsteht meist in den Keimzellen des Hodens, wo die Spermien gebildet werden. Jährlich sind in Österreich rund 425 Männer betroffen. Risikofaktoren sind:
- Nicht vollständig in den Hodensack gewanderte Hoden (Hodenhochstand) in der Kindheit.
- Eine familiäre Vorbelastung mit Hodenkrebs.
Je früher die Diagnose erfolgt, desto erfolgversprechender die Behandlung.
Wichtige Alarmsignale
Beobachten Sie Ihre Hoden regelmäßig und achten Sie auf:
- Schmerzlose Verhärtungen oder Knoten.
- Einen angeschwollenen oder harten Hoden.
- Ein Ziehen oder Spannungsgefühl im Hoden oder Leistenbereich.
- Begleitsymptome wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit oder Rückenschmerzen.
Falls Sie solche Veränderungen bemerken, suchen Sie unbedingt eine*n Urolog*in auf.
Selbstuntersuchung – Einmal pro Monat, ganz einfach
Urolog*innen empfehlen Männern zwischen 14 und 45 Jahren eine regelmäßige Selbstuntersuchung einmal im Monat:
- Führen Sie die Untersuchung unter der warmen Dusche im Stehen durch.
- Tasten Sie den Hodensack vorsichtig mit der Handfläche von unten ab.
- Rollen Sie die Hoden einzeln zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her. Achten Sie auf Knoten oder Unebenheiten.
- Kontrollieren Sie vor dem Spiegel Größe und Form des Hodensacks.
Tipp: Die Nebenhoden liegen wie eine Mütze oben auf der Hodenaußenseite und können leicht mit Auffälligkeiten verwechselt werden.
Zögern Sie nicht, eine/n Urolog*in aufzusuchen, wenn Sie bei der Selbstuntersuchung Auffälligkeiten feststellen oder sich unsicher fühlen – Ihre Gesundheit steht an erster Stelle!
Diagnose und Therapie
Bei Verdacht auf Hodenkrebs erfolgt:
- Abtasten und Ultraschall: Zur Erkennung von Gewebeveränderungen.
- Bluttests: Prüfung auf Tumormarker.
- Bildgebende Verfahren: Computertomographie oder MRT zum Nachweis von Metastasen.
- Operation: Bei Bestätigung des Krebsverdachts wird der betroffene Hoden entfernt (Orchiektomie).
Therapieoptionen:
- Operation: Oft reicht die Entfernung des betroffenen Hodens.
- Strahlentherapie oder Chemotherapie: Nur bei bestimmten Tumorarten oder fortgeschrittenem Stadium.
- Beobachtung: In vielen Fällen genügt eine engmaschige Kontrolle nach der Operation
Fruchtbarkeit und Sexualität
Nach einer einseitigen Hodenentfernung bleiben Potenz und Libido in der Regel erhalten. Um eine mögliche Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit durch Bestrahlung oder Chemotherapie auszugleichen, sollten Betroffene vor der Therapie Spermien einfrieren lassen (Kryokonservierung).
Fazit
Früherkennung ist entscheidend! Mit regelmäßiger Selbstuntersuchung und bei Verdacht einer frühzeitigen Abklärung können Sie Ihre Heilungschancen maximieren und langfristig Ihre Gesundheit schützen. Hodenkrebs ist gut behandelbar – handeln Sie rechtzeitig!
Textquelle: Pressemitteilung Hodenkrebs | Ordensklinikum Linz
Foto: Hoden_iStock, Ordensklinikum