Laut Ayurveda ist die Basis für ein starkes Immunsystem eine gut funktionierende Verdauung. Wenn Sie alle aufgenommenen Stoffe gut verwerten können, erhalten die Zellen Ihres Immunsystems alles, was sie benötigen. Der erste Schritt aus ayurvedischer Sicht ist daher, Ihr Verdauungsfeuer, im Ayurveda Agni genannt, zu unterstützen. Besonders durch regelmäßige Essenszeiten, das Vermeiden von ständigem Snacken und leicht verdauliche Speisen. Ein intakter Stoffwechsel führt zur Bildung von Ojas, das im Ayurveda für Lebenskraft und eine starke Widerstandskraft steht und uns ein gut funktionierendes Immunsystem schenkt.
Was schwächt unser Immunsystem?
Wie schon in unseren anderen Artikeln erwähnt, gibt es verschiedene Einflüsse, die unser Immunsystem schwächen können, zum Beispiel durch
- Ernährung, die das Agni beeinträchtigt,
- unzureichenden Schlaf und
- chronischen Stress
Immunstärker aus dem Ayurveda
Vorweg: Leicht verdauliche Nahrungsmittel helfen dem Körper, Energie zu sparen, die stattdessen für Reparatur- und Immunprozesse genutzt werden kann. Dazu gehören
- Warme Suppen und Eintöpfe
- Kraftbrühen
- Gedünstetes Gemüse und Obst
Der Ayurveda empfiehlt verschiedene Lebensmittel zur Unterstützung des Immunsystems:
- Chyavanprash ist ein ayurvedisches Fruchtmus, das reich an Antioxidantien ist, das Immunsystem stärkt und alle 7 Dhatus (Gewebe) nährt. Sie können es pur (1-2 TL täglich) morgens einnehmen oder in warme Kuhmilch oder Mandeldrink einrühren.
- Bei Erkältungen im frühen Stadium wirkt frischer Ingwer schleimlösend und entzündungshemmend. Bereiten Sie sich bei Erkältungssymptomen einen Tee aus frischem Ingwer zu.
- Pippali (langer Pfeffer) ist einer der besten Immunmodulatoren im Ayurveda. Verwenden Sie ihn beim Kochen als Ersatz für schwarzen Pfeffer.
- Bei Halsschmerzen können Sie Kurkuma und Honig zu gleichen Teilen mischen und mehrmals täglich davon einnehmen.
- Trinken Sie abgekochtes Wasser, um Ihr Verdauungsfeuer zu unterstützen und den Stoffwechsel zu fördern. Kochen Sie das Wasser 10-15 Minuten ohne Deckel und füllen Sie es in eine Thermoskanne, um es warm zu halten. Bei hohem Vata2) und Pitta3) sollten Sie das Wasser gut warm (aber nicht zu heiß) trinken, bei hohem Kapha 4) können Sie es gerne heißer trinken.
- Auch ein Kurkuma-Ingwer-Tee wirkt immunstärkend und harmonisiert alle drei Doshas1) Die „goldene Milch“ ist ein ayurvedisches Rezept zur Stärkung der Lebenskraft, wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und immunstärkend.
Immunstärkender Lebensstil in der kalten Jahreszeit
Der Ayurveda bietet verschiedene Praktiken, um die Sinnesorgane gesund zu halten. Diese Organe, wie die Nase und der Mund, sind Eintrittspforten für Mikroorganismen. Regelmäßige Reinigung verhindert deren Eindringen:
- Die ayurvedische Nasenölung (Nasya) klärt die Atemwege und hält Viren und Bakterien in Schach. Verwenden Sie das Kräuteröl Anu Tailam oder Sesamöl. Für den täglichen Gebrauch reicht es, 1-2 Tropfen Öl auf den sauberen Finger zu geben und die Nasenflügel zu befeuchten.
- Regelmäßiges Ölziehen hilft, Bakterien und Viren aus dem Mund zu entfernen. Eine Anleitung dazu finden Sie auf meiner Webseite.
- Gurgeln mit warmem Kurkumawasser hält den Rachen feucht und unterstützt die Abwehr. Verwenden Sie ¼ TL Kurkuma und eine Prise Steinsalz auf 250 ml warmes Wasser.
- Regelmäßige Bewegung unterstützt das Immunsystem nachweislich. Diese sollte moderat sein. Auch Atemübungen aus dem Yoga (Pranayama) sind förderlich für die Gesundheit der Lunge.
1) Doshas:
Die Doshas sind die Energieprinzipien im Ayurveda. Durch das Konzept der Doshas kann der Ayurveda Zustände im Menschen und auch in der Natur einschätzen und dementsprechend handeln. Der Ayurveda kennt 3 Doshas: Vata (Prinzip der Bewegung), Pitta (Prinzip der Umwandlung/Transformation) und Kapha (Prinzip der Stabilität).
2) Vata:
Vata ist das Bewegungsprinzip des Ayurveda. Es ist verantwortlich für alle Bewegungsvorgänge im Körper (z.B. Bewegung der Arme und Beine) oder der Verteilung von Stoffen im Kreislauf. Personen mit viel Vata lieben die Abwechslung und brauchen immer wieder etwas Neues in ihrem Leben.
3) Pitta:
Pitta ist das Prinzip der Umwandlung/Transformation. Seine Hauptaufgabe ist die Verdauung. Pitta-Personen sind sehr durchsetzungsstark, genau und analytisch.
4) Kapha:
Kapha ist das Prinzip der Stabilität. Es steht für eine stabile Körperstruktur, aber auch für ein gut funktionierendes Immunsystem. Bei einem guten Kapha wird viel Ojas (Immunkraft, Energiereserven) gebildet. Personen mit viel Kapha sind ruhige und gelassene Typen.
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