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Nehmen Sie Ihre Gesundheit in die Hand

Das Team der Urologie des Ordensklinikum ruft Männer zu regelmäßigen Vorsorge-Untersuchungen auf.

In Österreich erhalten jedes Jahr etwa 20.000 Männer die Diagnose Krebs. Die häufigsten Krebsarten bei Männern sind Prostata-, Lungen-, Darm-, Blasen- und Nierenkrebs. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können dazu beitragen, Krebs frühzeitig zu erkennen und so Ihre Heilungschancen erheblich zu verbessern.

Warum Sie zur Vorsorge gehen sollten

Trotz dieser Erkenntnisse nehmen viele Männer in Österreich noch immer nicht an der Krebsfrüherkennung teil. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Spectra  zeigt, dass nur jeder zweite Mann eine Prostatakrebs-Untersuchung in Anspruch nimmt. Hauptgrund ist häufig die Scheu vor dem Arztbesuch. Dabei ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern, und die Zahl der Neuerkrankungen bleibt stabil hoch.

Eine Prostatakrebs-Untersuchung umfasst meist zwei Schritte:

  1. Rektale Untersuchung: Der Arzt/die Ärztin tastet die Prostata vorsichtig mit einem Finger über den Enddarm ab, um Vergrößerungen oder Verhärtungen zu erkennen.
  2. PSA-Test: Eine Blutuntersuchung misst den Gehalt an prostataspezifischem Antigen (PSA). Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Prostataveränderungen hinweisen, aber auch andere Ursachen haben.

Die Kombination dieser beider Untersuchungen dauert nur wenige Minuten und kann das Sterberisiko an Prostatakrebs um bis zu 25 Prozent senken.

Aktive Überwachung als moderne Behandlungsmethode

Die Urologie-Expert*innen am Ordensklinikum Linz Elisabethinen betonen, dass immer mehr Patienten mit weniger aggressiven Formen des Prostatakrebses aktiv überwacht werden können, ohne dass eine sofortige Operation oder Bestrahlung nötig ist. Diese Entwicklung eröffnet die Möglichkeit, betroffene Männer über Jahre hinweg zu beobachten und unnötige Eingriffe zu vermeiden.

Früherkennung als Schlüssel zur Heilung bei Hodenkrebs

Eine andere Krebsart, die vor allem junge Männer zwischen 14 und 40 Jahren betrifft, ist der Hodenkrebs. Obwohl diese Krebsart aggressiv sein kann, ist sie bei frühzeitiger Diagnose sehr gut heilbar. Fachärzt*innen empfehlen, ab dem 20. Lebensjahr regelmäßig eine Selbstuntersuchung der Hoden durchzuführen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Am besten führen Sie die Hodenkontrolle im Stehen und unter der warmen Dusche durch, da die Muskeln in dieser Umgebung entspannt sind. Beginnen Sie, indem Sie den Hodensack mit der geöffneten Handfläche von unten abtasten. So können Sie leichter wahrnehmen, ob einer der Hoden schwerer oder größer ist als der andere. Rollen Sie anschließend die Hoden einzeln sanft zwischen Daumen und Zeigefinger und achten Sie auf mögliche Verhärtungen, Unebenheiten oder Knoten. Abschließend empfiehlt es sich, den Hodensack vor dem Spiegel auf Veränderungen in Größe, Form oder Aussehen zu überprüfen. Ein wichtiger Hinweis ist, dass die Nebenhoden leicht mit Auffälligkeiten verwechselt werden können. Sie liegen wie eine Mütze oben auf der Hodenaußenseite.

 

Gesundheit im „Movember“ aktiv fördern

Im „Movember“, dem Monat der Männergesundheit, appellieren Prim. Priv.-Doz. Dr. Thomas Höfner und sein Team an alle Männer, sich selbst und ihre Gesundheit ernst zu nehmen und sich regelmäßig untersuchen zu lassen. „Setzen Sie sich ein persönliches Ziel für den Movember“, rät Dr. Höfner. „Ob durch regelmäßige Bewegung, eine gesündere Ernährung oder die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen – jeder Beitrag stärkt die eigene Gesundheit.“

Empfohlene Vorsorgeuntersuchungen im Überblick

Die Österreichische Krebshilfe empfiehlt folgende Untersuchungen zur Gesundheitsvorsorge für Männer:

  • Hodenselbstuntersuchung ab dem 20. Lebensjahr
  • Prostatauntersuchung ab dem 45. Lebensjahr
  • Harn- und Stuhluntersuchungen mittels Teststreifen ab dem 40. Lebensjahr
  • Koloskopie ab dem 50. Lebensjahr, alle 7 bis 10 Jahre
  • Hautselbstuntersuchung zwei Mal jährlich auf Veränderungen
  • HPV-Impfung ab dem 9. Lebensjahr

 

Quelle:
Ordensklinikum Linz

Fotos:
oben: Das Team der Urologie Ordensklinikum Linz
unten: Prim. Priv.-Doz. Dr. Thomas Höfner

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