Besonders für Menschen mit Herzproblemen, wie Bluthochdruck und Herzinsuffizienz, kann die sommerliche Hitze zur Herausforderung werden. Müdigkeit, Schwindel, Blutdruckabfälle bis hin zur Ohnmacht, all das können Folgen von zu hohen Temperaturen sein. In Einzelfällen kann es sogar zu Herzrhythmusstörungen und Muskelkrämpfen kommen. Um Folgen der Hitze zu verhindern, können vorab einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Genügend Flüssigkeit
Auch Menschen mit Herzinsuffizienz, auch bekannt als Herzschwäche, haben im Sommer einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Es ist allerdings zu beachten, dass „genügend trinken“ nicht gleichzusetzen ist mit „zu viel trinken“. Die Gewichtskontrolle ist dabei eine gute Maßnahme, um den eigenen Gesundheitszustand und die Flüssigkeitszufuhr gut im Blick zu halten. Die Gewichtskontrolle sollte täglich morgens vor dem Frühstück und dem ersten Harnlassen durchgeführt werden. Kommt es binnen 24 Stunden zu einer Gewichtszunahme von mindestens 1kg, oder in den nächsten drei Tagen zu einer Gewichtszunahme von über 2 kg, muss die Ärztin / der Arzt kontaktiert werden. Eine Pflegeexpertin / ein Pflegeexperte kann außerdem Auskunft darüber informieren, welche Getränke und Lebensmittel für Herzpatient*innen bei Hitze besonders zu empfehlen sind.
Sport nur in Maßen betreiben
Bewegung sollte bekanntlich über das ganze Jahr regelmäßig gemacht werden. An sehr heißen Tagen empfiehlt es sich darauf zu verzichten oder die kühlen Morgen- bzw. Abendstunden für kurze körperliche Aktivitäten zu nutzen. Eine Alternative ist ein Fahrradergometer, der in einer kühlen Wohnumgebung oder einem Fitnessstudio zu finden ist.
Hitze vermeiden
Bei großer Hitze, besonders während der Mittagszeit, ist es sinnvoll den Außenbereich zu meiden. Die Menschen aus Südeuropa machen es vor. Es gilt: Siesta halten! Bei Außenaktivitäten ist auf eine ausreichende Kopfbedeckung und Sonnenschutz zu achten. Des Weiteren empfiehlt es sich die Wohnräume kühl zu halten und weite, luftige Kleidung zu tragen.
Die Ärztin / den Arzt oder Pflegeexpertin / Pflegeexperten aufsuchen
Bei Einnahme von blutdrucksenkenden und entwässernden Medikamenten ist es sinnvoll, mit der Ärztin / dem Arzt des Vertrauens zu sprechen und eventuell die Dosis der Medikamente anpassen zu lassen, da bei hohen Temperaturen durch die natürliche Erweiterung der Gefäße der Blutdruck abgesenkt wird und der Körper an heißen Tagen mehr Flüssigkeit benötigt und daher nicht zusätzlich „entwässert“ werden sollte. Bei Fragen und weiteren Informationen zum richtigen Verhalten bei sommerlicher Hitze und der Umsetzung von Vorsichtsmaßnahmen kann eine Pflegeexpertin / ein Pflegeexperte hinzugezogen werden.
Quellen:
Abt-Zegelin, A. (2008). Selbstmanagement chronisch Kranker. Verlag Hans Huber, S. 128-137.
Deutsche Herzstiftung (12.07.2023). URL: herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/klima-und-umwelt/herzprobleme-bei-hitze. Abgerufen: 01.08.2023.
München Klinik (09.03.2023). URL: www.muenchen-klinik.de/herz-kreislauf-erkrankungen/hitze-tipps. Abgerufen: 01.08.2023.
Schillo, S.; Richter, A.; Wasem, J. (2019). Untersuchung des Einflusses von Hitze auf Morbidität. Institut für Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft (IBES); Bundesministerium für Gesundheit Deutschland.